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Impfungen im frühen Katzenleben schützen
im Falle einer Infektion vor schweren Krankheitsverläufen. Das passende Impfschema richtet sich nach
den Lebensumständen der Kitten.
Impfungen leisten einen wichtigen Beitrag
zum Populationsschutz der Katzen.
Ein Katzenwelpe kommt ins Haus. Die Freude über den Familienzuwachs ist groß. Das Katzenjunge selbst muss viele neue Eindrücke und Einflüsse verkraften, die auch seine Gesundheit betreffen. Zumindest in den ersten Wochen ist ein Kätzchen jedoch noch gut geschützt durch die Antikörper, die es mit der Muttermilch aufgenommen hat. Diese Schutzwirkung lasse jedoch nach, wie der Bundesverband für Tier- gesundheit mitteilt.
Die Grundimmunisierung folgt dabei einem festen zeitlichen Ablauf und ist nach gut einem Jahr mit der vierten Impfung abgeschlossen. Weitere Wie- derholungsimpfungen sollten mit dem Tierarzt abgesprochen werden. Orien- tierung, welche Impfungen die Katze von Beginn an braucht, gibt die Impf- leitlinie der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin. Sie unterscheidet zwischen Core- und Non-Core-Kompo- nenten. Erstere umfassen diejenigen Infektionskrankheiten, gegen die jede Katze zu jeder Zeit geschützt sein sollte, unabhängig davon, ob sie in der Wohnung gehalten wird oder auch Freigang hat. Non -Core-Impfungen schützen vor Infektionen, die für das Tier nur in bestimmten Lebenssituatio- nen gefährlich werden können.
Junge Katzen sollten im ersten Lebensjahr und darüber hinaus auf jeden Fall gegen die Katzenseuche (Panleukopenie) und gegen die ver- schiedenen Erreger des Katzen- schnupfens geimpft werden. Die Katzenseuche ist eine sehr anste- ckende Viruserkrankung. Infizierte junge Kätzchen können daran sterben. Die Impfkommission empfiehlt des- halb eine Grundimmunisierung und regelmäßige Wiederholungsimpfungen während des gesamten Katzenlebens. Eine Grundimmunisierung ist die ini-
tiale Gabe einer oder mehrerer Imp- fungen, um das Immunsystem zu akti- vieren. Als Grundimmunisierung beim Katzenwelpen gelten alle Impfungen in den ersten beiden Lebensjahren.
Durch eine jahrzehntelange Impf- praxis tritt die Katzenseuche heute nur noch selten auf. Da das Virus jedoch nach wie vor in der Umwelt vorhanden ist, sind regelmäßige Impfungen auch künftig unerlässlich, um den Populati- onsschutz aufrecht zu erhalten. Der Katzenschnupfen wird durch verschie- dene Erreger hervorgerufen. Dies sind Herpesviren, Caliciviren, Bordetellen und Chlamydien. Der Kontakt zu ande- ren Katzen begünstigt die Anste- ckungsgefahr. Auch geimpfte Tiere können sich infizieren, die Krankheit verläuft dann aber meist symptomlos. Das Leben geimpfter Katzen ist somit nicht in Gefahr. Die Palette der Non- Core-Impfungen umfasst die Tollwut, das Feline Leukämievirus (FeLV), die Feline infektiöse Peritonitis (FIP) und Hautpilze. Einige der Krankheiten, ge- gen die Katzen geimpft werden kön- nen, sind Zoonosen, das heißt, eine Übertragung von Katze auf Mensch ist möglich. Mit einer Impfung schützt man also nicht nur die Katze, sondern die ganze Familie.
Im Zusammenhang mit der Impfung von Kitten spielt die Entwurmung eine besondere Rolle. Katzenwelpen sollten ihre erste Wurmkur vor Beginn der Grundimmunisierung bekommen. Das ist wichtig, weil die körpereigene Abwehr durch Wurmbefall bereits stark beansprucht beziehungsweise in eine der Impfung entgegenstehende Richtung gelenkt ist. Im Fokus einer welpengerechten Wurmkur stehen Spul- und Hakenwürmer, da diese vom Muttertier auf die Welpen übertragen werden können.
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