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Erkenntnisse aus aktuellen Markt- forschungen des Unternehmens über die USA sowie einige Ergebnisse fran- zösischer und chinesischer Forschung stellen für Alaverdova eine solide Begründung dar, warum die Einbezie- hung von Probiotika als funktioneller Bestandteil eine ausgezeichnete Stra- tegie bleibt, um den Bedürfnissen von Heimtierhaltern gerecht zu werden. Um maximalen Wert zu erzielen, müsse jedoch auch die Kommunikation rund um Probiotika verbessert werden, wofür die Forschung gute Erklärungen liefere.
Dr. Francesca Susca von Lallemand Animal Nutrition erklärte anschließend den Unterschied zwischen postbio- tischer Hefe und Bakterien für Tier- nahrung. Sie zeigte auf, wie diese Unterschiede zusammen mit der Stammspezifität und dem Produk- tionsprozess die postbiotischen Lösun- gen beeinflussen.
Gute Kenntnisse und ein klares Ver- ständnis dafür, wie postbiotische Hefe und Bakterien unterschiedlich mit dem
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Wirt interagieren, ermöglichen die Auswahl der richtigen postbiotischen Lösung für die richtige Anwendung. Dr. Aleks Szopinska von Livalta/AB Agri ging der Frage nach, ob Hefe- und Hefederivate dazu beitragen können, den pathogenen Druck bei Heimtieren zu reduzieren.
In weiteren Beiträgen ging es um „In -vitro -Mineralien -Zugänglichkeit in kommerziellen vegetarischen und veganen Trockenfuttermitteln“, erläu- tert von Mingyang Jeremy Zhu von der Universität Wageningen. Zhu präsen- tierte die Ergebnisse einer Studie, die die biologische Mineralverfügbar- keit in kommerziellem pflanzlichem Hundefutter im Vergleich zu her- kömmlichem tierischem Hundefutter untersucht.
Ally Motta von Microharvest sprach unter dem Titel „Mikrobielles Protein: Verbraucherwahrnehmung und Akzep- tanz von neuartigem Protein bei Heim- tieren“. Motta bot einen Überblick über die Ernährungsaspekte von mikrobiellem Protein. Sie befasste sich dann mit der Empfänglichkeit von Tier- nahrungskäufern für diese neuartige Zutat sowie der Akzeptanz der Heim- tiere.
Nach der Mittagspause richtete sich der Fokus der Vorträge auf Aspekte der Herstellung von Heimtiernahrung. Zsoka Ardai von Mars skizzierte die prognostizierten Klimaauswirkungen auf die Lieferkette für Heimtiere in Europa und zeigte auf, dass die Pflan- zen - und Fleischproduktion in den nächsten zehn Jahren zusammen mit der Verschlechterung des Bodens wahrscheinlich zurückgehen werde. Es sei wichtig, eine industrielle Zusam- menarbeit zu haben, die sich auf eine landwirtschaftliche Transformation konzentriert, wobei der Landwirt im Mittelpunkt steht.
Zur „Zukunft der Insektenprotein- industrie“ verglich Chloe Champion von Agronutris die relativ junge Insektenindustrie mit der Entwicklung konventioneller Proteinlieferanten wie Schweinen und Whiteleg-Garnelen. Sie verglich Daten und Ergebnisse aus
diesen Bereichen und zeigte, wie ihre Entwicklung dazu beitragen kann, die Insektenproteinindustrie zu verbes- sern. Dazu gehören die Verbesserung zootechnischer Kriterien wie das Fut- terumwandlungsverhältnis, Auswahl- muster sowie Biosicherheitsstrategien, die auf landwirtschaftlichen Betrieben in den konventionellen Sektoren umgesetzt werden.
Über „Bahnbrechende thermische Energie-Extrusionstechnologie für Tiernahrung“ sprach Ed de Souza von Wenger Manufacturing. Er präsen - tierte eine Verarbeitungstechnologie, die es ermöglicht, die Energiequelle für das sanfte Kochen eines Tierfutter- rezepts zu überwachen, indem die thermische Energie verbessert und die mechanische Scherung gesenkt wird.
Im letzten Vortrag des Petfood Forums berichtete Dr. Isabella Corsato Alvarenga von International Flavors and Fragrances darüber, wie ein mil- der Extrusionsprozess widerstands- fähigere Stärke ergibt, die die Darmge- sundheit von Hunden verbessere. Sie teilte die Ergebnisse einer Studie, die die Wirkung der thermomechanischen Energie auf den Ertrag resistenter Stärke in Tiernahrung und die nachfol- genden Auswirkungen auf die Darm- gesundheit von Hunden bewertet.
Die Studie umfasste die Verarbei- tung derselben Hundefutterrezeptur mit hohem Maiseinschluss durch Einschneckenextrusion unter Verwen- dung von drei Ebenen thermome- chanischer Energie, die durch die Geschwindigkeit der Extruderwellen - geschwindigkeit und die Feuchtigkeit im Behälter gesteuert wird. Resistente Stärke umgeht die Verdauung im Dünndarm und erreicht den Dickdarm, wo sie zu Substrat für die Fermenta- tion von saccharolytischen Bakterien mit anschließender Produktion von nützlichen Postbiotika wird.
Die Pausen, das gemeinsame Essen und der abschließende Empfang boten den internationalen Teilnehmern Gelegenheit, sich auszutauschen und zu vernetzen. Dominic Heitz
Foto: WZF/Thomas Geiger
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