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         lerreduktion, Materialersparnis und Gewinnsteigerung. Jedoch legen nur ein Drittel (32 Prozent) vor Beginn eines neuen Projektes Zielwerte fest, die erreicht werden sollen.
Zudem haben deutschen Unter- nehmen deutlich vor Augen, welche Möglichkeiten sie in Zukunft durch Digitalisierung nutzen wollen. Bei der Frage, welche Projekte sie gerne umset- zen würden, wenn sie bei der Digi- talisierung ideal aufgestellt wären, antworteten die meisten mit KI-Pro - jekten (44 Prozent), gefolgt von der Automatisierung administrativer Tätig- keiten (40 Prozent) und der intelligen - ten Überwachung der Lieferkette (37 Prozent).
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Digitalisierungsprojekte sind laut der Hälfte der Befragten eine strategische Herangehensweise, die digitale Pro - zesse stringenter in den Workflow des Unternehmens eingliedert (50 Pro - zent), und die richtigen Fachkräfte (49 Prozent).
Gerade der Fachkräftemangel macht vielen Unternehmen zu schaf- fen. Die Weiterbildung der Belegschaft (27 Prozent) und mehr digitale Bildung an Schulen (27 Prozent) halten die Unternehmen als die am erfolgver- sprechendsten Ansätze, um dieses Problem zu lösen. Weitere 26 Prozent nennen auch die Notwendigkeit, durch höhere Nettolöhne oder niedrigere Steuerlast für Top-Verdiener die Abwanderung qualifizierter Fachkräfte ins Ausland zu verhindern.
Daneben gibt es eine weitere Herausforderung: Bürokratie. Dass die Verwaltung in Deutschland bei der Digitalisierung Nachholbedarf hat, ist über Politik sowie Wirtschaft hinweg ein weit verbreiteter Konsens. Dabei wären Unternehmen gewillt, Verwal- tungsprozesse online zu erledigen. Bereits die Hälfte der Industrieunter- nehmen (51 Prozent) nehmen die Mög- lichkeit wahr, administrative Aufgaben online zu erledigen, zum Beispiel Online-Formulare auszufüllen.
Darüber hinaus sind digitale Ange- bote für Unternehmen jedoch noch nicht ausreichend ausgebaut. So stim- men nur ein Drittel (32 Prozent) zu, dass Ämter ihnen gute digitale Lösun- gen bieten, um Verwaltungsaufgaben zu erledigen. Auch das Ergebnis bei der Erreichbarkeit und Informations- beschaffung lässt zu wünschen übrig: nur ein Viertel (25 Prozent) können Beamte und Verwaltungen über Online-Kanäle gut erreichen, während 70 Prozent der Unternehmen nicht finden, dass Informationen über admi-
nistrative Prozesse online zugänglich oder leicht zu finden sind.
Betrachtet man die Digitalisierung in der deutschen Industrie, ergibt sich ein vielschichtiges und komplexes Bild. Auf der einen Seite erzielen Unternehmen gute Ergebnisse und schätzen die eige- nen Fortschritte sehr positiv ein. Auf der anderen Seite werden immer wie- der deutliche Probleme sichtbar; sei es bei der technischen Infrastruktur wie Netzwerktechnik oder bei strukturellen Problemen wie dem Fachkräftemangel.
„Wir befinden uns mitten in einer großen Transformationsphase“, kom- mentiert Thomas Kruse, Produkt- manager bei Reichelt Elektronik. „Im Angesicht der Herausforderungen machen die Unternehmen viel aus Bedingungen, die vielleicht nicht immer ideal sind. Dennoch dürfen wir uns auf bereits erreichten Erfolgen nicht ausruhen. Wenn Deutschland als Industriestandort nicht digital abge- hängt werden soll, müssen alle an einem Strang ziehen – Politik und Unternehmen gleichermaßen.“
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 Zur Umfrage
Die Umfrage wurde durch das unabhängige Institut Onepoll unter 500 Teil- nehmern aus Deutschland durchgeführt. Zeitraum der Befragung war März 2024. Die Befragten waren Tech-Entscheider aus dem verarbeitenden Gewerbe, darunter die Branchen Luft- und Raumfahrt, Automobil, Textil, Hardwarekomponenten, Produktion und Fertigung, elektronische Bauteile, Transport und Spedition, Zulieferer für den Energieversorgungsektor sowie Maschinenbau.
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