Page 45 - zza_07_08_2024
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   Per Kamera und App wird die Zahngesundheit des Hundes überprüft.
Fotos: Dr. Woofsley
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   Viel Zuspruch erhielt die Lösung zur Verbesserung der Zahngesundheit bei Hunden auch auf der Interzoo, wo sich Dr. Woofsley im Start-up-Bereich präsentierte. Vor allem bei verschiede- nen Service-Dienstleistern, die das Überprüfen der Zahngesundheit in ihr Portfolio aufnehmen beziehungsweise zur Ergänzung ihrer Diagnose nutzen wollen, war Interesse geweckt. So kamen etliche internationale Tierärzte auf die Verantwortlichen zu. Auch verschiedene Distributoren haben angeboten, das Produkt in ihren Län- dern zu vermarkten oder Interesse an Kooperationen angemeldet. „Parallel sind wir aktuell mit einigen Investoren im Gespräch, um mit zusätzlichen finanziellen Mitteln richtig durchzustar- ten zu können“, sagt Lachner-Lang.
Doctor Woofsley ist die Kombination aus einer Intraoralkamera, einer App und einer Software im Hintergrund. Mit der Kamera filmen die Hundebesitzer das Maul ihres Hundes. Die mit der Kamera verbundene App ermöglicht das Senden der Kameradaten an die Software. Dort werden die Bilder aus- gewertet. Erkannt werden sowohl verschiedene Zahnkrankheiten sowie Verfärbungen und Auflagerungen und Erkrankungen der Maulschleimhaut und des Zahnfleisches, so das Unter- nehmen. Die Beurteilung der Bilder übernimmt eine darauf trainierte KI. Nach der Beurteilung wird je nach Befund eine Handlungsempfehlung
gegeben. Diese reicht zum Beispiel von einer Verbesserung der Putztechnik bei leichter Verfärbung oder Zahnbe- lag an bestimmten Stellen bis zum dringenden Rat, einen Tierarzt aufzu- suchen bei ernsthaften Erkrankungen.
Hundebesitzer könnten durch solch eine regelmäßige Kontrolle – empfoh- len wird alle zwei bis vier Wochen – früh Probleme feststellen und ihnen rechtzeitig vorbeugen. „Natürlich braucht das Ganze vor allem zu Beginn etwas Training“, erklärt Lachner-Lang, „wobei die Benutzer von der App Schritt für Schritt angeleitet werden.“
Über den Vertrieb hat sich Doctor Woofsley ebenfalls schon Gedanken gemacht: Eine Option wäre der Fach- handel, stationär wie online. Da das Produkt sehr erklärungsbedürftig ist, ist entsprechende Unterstützung ge-
plant. Fachhändler bekommen auf Wunsch eine Einführung und eine Demonstration des Produktes. Für die Halter gibt es Tutorial-Videos. Doctor Woofsley lasse sich bestimmt auch sehr gut über Service-Dienstleiter, wie zum Beispiel Groomer, anbieten, ist Lachner-Lang überzeugt. „Manche Hundebesitzer sind unsicher, was me- dizinische Themen angeht wie Krallen- schneiden, Zähneputzen und so wei- ter“, weiß die Tierärztin aus Erfahrung. Im Rahmen einer Rund-um -Pflege könnten so ebenfalls die Zähne ge- checkt werden. Und auch für Tierärzte wäre die Nutzung eine Option, um den Kunden quasi eine Zweitmeinung zu bieten, indem die Kamera den Zustand der Zähne visualisiert. Sabine Gierok
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