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„Cinven ist ein guter Sparringspartner“
Der Einstieg des Finanzinvestors Cinven hat bereits für erste personelle Veränderungen bei Fressnapf gesorgt. zza wollte von Firmengründer Torsten Toeller wissen, welche weiteren Auswirkungen diese Beteiligung haben wird und welche Pläne das Unternehmen verfolgt.
zza: Herr Toeller, Sie haben stets Fressnapfs Unabhängigkeit von Kapitalgebern betont. Nun haben Sie sich doch für eine Beteiligung
des Private-Equity-Fonds Cinven entschieden. Was waren die Gründe dafür?
Torsten Toeller: Mein unternehmeri- sches Ziel ist der langfristige und nach- haltige Erfolg meines Unternehmens und aller Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter bei überschaubarem Risiko. Ich möchte Fressnapf/Maxi Zoo zum bes- ten Tierbedarfshändler der Welt ent- wickeln. Kundenzufriedenheit behält
dabei für mich höchste Priorität. Wir werden daher weiter in tolle Läden, relevante Sortimente, attraktive Preise, die beste Beratung und nahtlose Omni- channel-Services investieren. Durch die Minderheitsbeteiligung von Cinven wer- den wir unser Eigenkapital erhöhen. Das wird uns helfen, die Übernahme von Arcaplanet zu realisieren. Zudem sichern wir unsere Investitionen in den Bereichen Expansion, Supply Chain, IT und in unser Ökosystem ab.
Welche Rolle wird Cinven in der zukünftigen, strategischen Ausrich- tung spielen? Welche gemeinsamen Ziele verfolgen Sie?
Cinven ist für mich ein wichtiger stra- tegischer Partner mit komplementä- ren Stärken, einem guten Blick von außen und viel Erfahrung. Als Minder- heitsgesellschafter schärft Cinven die Perspektive auf etwaige Wertetreiber und fordert den Status quo heraus. Darüber hinaus ist Cinven ein guter Sparringspartner bei der Diskussion strategischer Themen, wie unsere drei- jährige Zusammenarbeit bei Arcaplent in Italien gezeigt hat.
Fressnapf will in Europa weiter wachsen. Welche Länder stehen oben auf der Expansionsliste?
Wir sind derzeit in 14 Ländern vertreten. Erst kürzlich haben wir den zweitgrößten Pet- Fachhändler der Nieder- lande, die Jumper Groep, übernommen. Mit der geplanten Übernahme von Arcaplanet, die noch von den Kartellbehörden geprüft wird, bauen wir unseren Einfluss in Italien weiter aus. Lang- fristig sehen wir großes Potenzial im osteuropäi-
schen Raum und auf der iberischen Halbinsel. Wir behalten potenzielle Übernahmeoptionen selbstverständ- lich im Blick und sind grundsätzlich offen für Partnerschaften und Koope- rationen.
Der Einstieg von Cinven zeigt auch Einfluss auf die Fressnapf-Leitung: Geschäftsführer Johannes Steegmann ist ausgeschieden; Peter Pritchard besetzt aktuell
die CEO-Position. Wird es weitere Veränderungen in der Krefelder Zentrale geben?
Die beiden Geschäftsführer Peter Pritchard (CEO) und Christian Kümmel (CFO) werden den eingeschlagenen Wachstumskurs fortführen und die Transformation zum besten Omni- channel-Händler der Branche weiter vorantreiben. Das aktuelle Target Operating Model wird sich langfristig sicher verändern, da wir weiter wach- sen werden. Es ist daher nicht ausge- schlossen, dass dies langfristig auch Auswirkungen auf unsere Organisa- tionsstruktur haben könnte.
Bildet der Einstieg von Cinven die Vorstufe zum Unternehmensverkauf oder für einen Börsengang?
Als Gründer und Mehrheitsgesellschaf- ter werde ich auch weiterhin regelmä- ßig alle Optionen prüfen, aber eines ist sicher: Ich werde auch in Zukunft die Mehrheit am Unternehmen und somit die Entscheidungsgewalt behalten. Als Vorsitzender des Verwaltungsrats werde ich zudem mit voller unterneh- merischer Präsenz vertreten bleiben und den Wachstumskurs des Unter- nehmens strategisch begleiten.
Vielen Dank. Sabine Gierok
BRANCHENBERICHT 31
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