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Heute beschäftigt das Unterneh- men 53 Mitarbeiter und liefert an rund 3.000 deutsche Zoofachgeschäfte, Tierheilpraxen, Hundepflegesalons sowie in rund 50 Länder der Welt. Am Firmensitz in Hamm, wo Verwaltung und Produktion ansässig sind, werden rund 95 Prozent der Produkte herge- stellt. Erst in diesem Jahr hat Canina außerdem eine weitere Produktions- stätte, etwa 600 Meter vom Stamm- haus entfernt, in Betrieb genommen. Dort werden ausschließlich tierische Nebenprodukte verarbeitet. Ein eige- nes Logistikzentrum, etwa 800 Meter vom Hauptsitz entfernt, versendet täglich Pakete und Paletten in die gesamte Welt. „Das Wissen über bewusste Ernährung hat auch einen starken Einfluss auf die Ernährung der Tiere und unserem Bereich einen erheblichen Auftrieb gegeben“, hebt Spanke hervor, der seit 2009 die Geschäfte verantwortet. „Tierbesitzer interessieren sich heute viel mehr dafür, was in den Napf kommt. Es wird hinterfragt, woher die Nahrung stammt, es wird auf Allergien geachtet und das Gewicht des Tieres kontrol- liert, um dem Hund ein möglichst langes und gesundes Leben zu ermög- lichen. Hier können unsere Produkte natürlich sehr gut unterstützen“, so Spanke weiter.
Diese Entwicklung hat auch andere Unternehmen auf den Plan gerufen. „Doch jeder seriöse Wettbewerb hilft dabei, solche Produkte bekannter zu machen. Denn nach wie vor wissen viele Tierbesitzer nicht, dass Tiere bei bestimmten Problemen sehr gut mit Ergänzungsfuttermitteln unterstützt werden können oder dass eine Prophy- laxe gegen Zecken auch mit natürli- chen Produkten funktionieren kann, ohne die chemische Keule zu verwen- den“, sagt Spanke. Außerdem sporne Wettbewerb an, sich immer weiter zu verbessern.
Da die Produkte häufig sehr bera- tungsintensiv sind, setzt Canina Pharma auf den beratenden Zoofach- handel. Mit einem flächendeckenden Außendienst will man den Zoofachhan- del unterstützen, die richtigen Pro -
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dukte aus dem gesamten Portfolio für den jeweiligen Markt zu ermitteln. Der Außendienst führt auch kleinere Schulungen durch und hilft bei der Platzierung der Produkte. Weitere Unterstützung liefern eine Tierärztin und eine Ernährungsberaterin. Seit kurzem hat Canina den Podcast „Napf- gespräche“ in Zusammenarbeit mit der Marke „Petman“ von Hundt Tief- kühlprodukte etabliert. Hier werden auf kurzweilige Art und Weise Themen besprochen, die die Tiergesundheit betreffen. „Viele Zoofachhändler und ihre Mitarbeiter schätzen dies und nutzen es auch als kleine Schulung oder Auffrischung“, weiß Spanke.
Neu ist auch das Corporate Design von Canina. Pünktlich zum 40. Geburtstag hat das Unternehmen mit einer Werbeagentur das CI und das Mar- keting komplett überarbeitet. „Nicht nur wir selbst sind von dem Ergebnis begeistert, wir haben auch ganz viel positives Kundenfeedback zu unserem neuen Markenauftritt erhalten, der sowohl den Internetauftritt, das Logo, die Farbgebung, die Schrift, die Etiket- ten, Anzeigen, PoS-Materialien, Flyer und den Katalog umfasst“, sagt Spanke.
Diese Investition in eine zeitgemäße Außendarstellung ist wichtig, um im Wettbewerb mitzuspielen. Schließlich möchte Canina auch in zehn Jahren noch als Qualitätsanbieter und Pro- blemlöser wahrgenommen werden. „Ich bin mit Canina groß geworden, und das Unternehmen hat schon in meiner Kindheit einen großen Platz eingenommen. Es war oft Thema beim Essen. Und ich habe hier als Jugendli- cher mein erstes Geld verdient – habe Dosen abgefüllt und an Messen teil- genommen“, erinnert sich Spanke. Ob das Unternehmen auch in Zukunft in Familienhand bleiben wird? Für Spanke ist dies eine schöne Vorstel- lung, dass einer seiner drei Söhne irgendwann das Geschäft übernimmt. „Aber ich möchte keines meiner Kin- der dazu drängen“, so Spanke. Und trotz eines starken Konsolidierungs- druck in der Branche gebe es derzeit keine Absichten, das Unternehmen zu veräußern. Sabine Gierok
BRANCHENBERICHT 41
 Firmengeschichte
Die Geschichte von Canina begann im Jahr 1984. Tante und Onkel des heutigen Geschäfts- führers Tim Spanke waren damals professionelle Züchter von Labrador Retrievern. Um ihre eigene Zucht und die ihrer Züchterfreunde erfolgreicher zu gestalten, stellten sie einige Nah- rungsergänzungen selbst her. Spankes Mutter übernahm den Verkauf der Produkte. Dazu wurde die Kellerbar im Wohnhaus in ein Büro umfunktioniert, aus- gestattet mit Schreibmaschine, Telefon und Faxgerät. Hier wur- den die Pakete selbst verpackt und mit einem Wäschekorb zur Post gebracht. Zunächst gab es
Das neue Logo des Unternehmens.
nur eine Handvoll Produkte. Viele davon sind noch heute erhältlich, wie zum Beispiel das „Biotin Forte Pulver“, das Vitamintoni- kum „Canivita“ oder die Mineral- Vitamin -Mischung „Caniletten“. Später kamen Produkte für Kat- zen, Vögel, Nager und Pferde hinzu sowie Barf-Zusätze und ein Pflege- und Hygiene-Sortiment. Derzeit umfasst das Portfolio etwa 260 Produkte. Hinzu kom- men weitere Produkte, die für in- und ausländische Kunden unter deren Markennamen hergestellt werden.
Der Name „Canina“ ist übri- gens eine Wortkombination aus dem lateinischen Begriff „Canis“ für „Hund“, und „Nina“, dem Namen von Tim Spankes Schwes- ter, die aber nicht im Unterneh- men tätig ist, sondern als Richte- rin arbeitet.
  





















































































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