Page 43 - zza 9_2024
P. 43

 SCHWERPUNKT 43
  Königin Katze
Am 8. August war der Internationale Tag der Katze. In vielen Ländern sind die Tiere
enge Freunde des Menschen, allein in Deutschland lebten laut Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe und Industrieverband Heimtierbedarf im vergangenen Jahr fast 16 Millionen. In mehr als 40 Prozent der Katzenhaushalte gibt es sogar mehr als einen Stubentiger.
Wie sehr die Menschen dieses Tier verehren, zeigt sich auch in der Wahl der Namen.
Die Geschichte der domestizierten Katze reicht etwa 9.000 Jahre zurück. Ihre Wurzeln liegen im alten Ägypten, wo Katzen als heilige Tiere verehrt wurden. Sie seien vor allem wegen ihrer Fähigkeit geschätzt worden, Ernteschädlinge wie Mäuse und Ratten in Schach zu halten, teilt Fressnapf Österreich mit. Im Laufe der Jahrhun- derte haben sich Katzen weltweit verbreitet und sind heute in vielen Haushalten als treue Begleiter zu finden. In Österreich seien es etwa zwei Millionen, so Fressnapf.
Wie sehr Menschen ihre Stubentiger verehren, drückt sich auch in den Namen aus, die die Zwei- den Vierbei- nern geben. Oft sind es berühmte Vorbilder aus Geschichten oder Fil- men, wie „Simba“ und „Nala“ aus dem „König der Löwen“. Laut der Agila Tierversicherung waren diese beiden 2023 die beliebtesten Namen bei jungen Katzen in Deutschland.
Unabhängig von den berühmten Vorbildern könnte auch die Worther- kunft eine Rolle spielen, so der Versi- cherer. Wer seiner Katze den Namen
zza. 9/2024
„Nala“ gibt, das suahelische Wort für Löwin, sieht in ihr vielleicht eine mutige Begleiterin, die ihre Autorität gerne mal unter Beweis stellt.
Ähnliches klingt in „Luna“ und „Loki“ an, Platz drei und vier der Rang- liste der beliebtesten Katzennamen im vergangenen Jahr. Beide Namen rufen die Vorstellung neugieriger Samt- pfoten hervor, die vielleicht nachts im Mondschein abenteuerlustig umher- strolchen.
Während beim Namen „Luna“ noch ein bisschen Verträumtheit mit- schwingt, steht „Loki“ eher für Schläue und Gerissenheit bei den nächtlichen Streifzügen. Denn der namensgebende Gott aus der nordi- schen Mythologie ist vielschichtig und liebt es, seinen Götterkollegen Strei- che zu spielen.
Einzige Neuplatzierung im Ranking der beliebtesten Katzennamen Deutschlands war im vergangenen Jahr laut Agila „Coco“. Wie bei „Nala“ und „Simba“ dürfte hier ein berühmtes Vorbild ausschlaggebend für die Aus- wahl des Namens gewesen sein. Coco
Chanel, die französische Modedesigne- rin, verleiht der Katze – zumindest sprachlich – eine edle, glanzvolle Erscheinung, die sich manche Haltende vielleicht für ihren vierbeini- gen Liebling wünschen.
Agila-Expertin Franziska Obert weist auf ein allgemeines Phänomen hin, das schon seit Längerem bei der Namenswahl für Hunde und Katzen zu beobachten ist: „Die Namen der Samt- pfoten gleichen sich immer weiter denen von Hunden an. Nach unseren Daten sind vier Namen – ‚Luna‘, ‚Nala‘, ‚Loki‘ und ‚Coco‘ – auch bei den Hun- den im Namensranking 2023 unter den ersten Plätzen zu finden.“
In Österreich sieht es bei den Namensvorlieben ganz ähnlich aus. Wie Fressnapf berichtet, liegen bei weiblichen Katzen „Luna“, „Nala“, „Lilly“, „Mia“ und „Lucy“ vorn, bei Katern „Simba“, „Leo“, „Charly“, „Balu“ und „Findus“. Wie auch immer Mensch seinen Stubentiger nennen mag, die bedingungslose Liebe des Halters ist der Katze wohl in den aller- meisten Fällen sicher. Dominic Heitz



















































































   41   42   43   44   45